Dog with a job
Geschrieben am 31. Oktober 2024 | Abgelegt unter Alltagschaos&BlogStuff
Leider kein Halloween-Scherz: Wir haben die überaus bedauerliche Nachricht erhalten, dass in Zukunft keine Gebrauchshundezertifikate mehr an Weisse Schäferhunde in Österreich und scheinbar auch Deutschland ausgestellt werden. Wenn das Gerücht stimmt, wie es so weit gekommen ist, dann ist es an Groteskheit kaum mehr zu überbieten.
Unabhängig ob das Gerücht stimmt, ist die Entwicklung gelinde gesagt absurd: Nur weil die Rasse nicht als Gebrauchshund bei der FCI gelistet ist, wird die individuelle Leistung eines Hundes nach 21 Jahren von heute auf morgen einfach geschmälert!
Der Weisse Schäferhund mag vielleicht nicht der Schnellste, der Stärkste oder der Mutigste Hund in der FCI Gruppe 1 sein, aber er ist definitiv ein vielseitiger Hund, der es liebt gefördert und gefordert zu werden und abwechslungsreiche Aufgaben gestellt zu bekommen. Diese Eigenschaften mit der Abschaffung des Gebrauchshundezertifikats auslöschen zu wollen, ist wenig weitsichtig. Man ist derzeit so sehr darauf erpicht, sich von anderen Rassen zu distanzieren um diesen Hund in die Schublade des FCI Standards stecken zu können, dass man einen hohen genetischen COI und den Verlust von Eigenschaften wissentlich und willentlich in Kauf nimmt.
Dies unterstreicht nur erneut die Message im Vortrag von Prof. Gruber im September: Die FCI stellt nach mehr als 110 Jahren mit der Sackgassenfahrt (bei allen Rassen quer durch die Bank) nicht mehr zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal dar.
Was insbesondere den Weissen Schäfer betrifft: Da arbeitet man 20+ Jahre lang auf die FCI Anerkennung im Jahr 2003 in Europa hin, nur um in den nächsten 20+ Jahren einen extrem homogenen Hund im Erscheinungsbild (allerdings ohne Nervenstärke?) zu kreieren. In meinen Augen ein weiterer Grund sich über kurz oder lang auch mit der Zucht außerhalb der FCI auseinanderzusetzen!